Ballaststoffe
Warum sind Ballaststoffe wichtig für deine Gesundheit?
Ballaststoffe sind weit mehr als nur „Ballast“ für deinen Körper. Sie spielen eine zentrale Rolle für deine Gesundheit. Verdauungsprobleme ade! Finde jetzt heraus, warum eine ballaststoffreiche Ernährung so wichtig ist und welche Lebensmittel du unbedingt in deinen Speiseplan integrieren solltest.
Was sind Ballaststoffe?
Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel, zum Beispiel Getreideschalen. Sie werden auch „Nahrungsfasern“ genannt und erfüllen eine Vielzahl an wichtigen Aufgaben in deinem Körper. Ballaststoffe werden vom menschlichen Verdauungssystem, sprich von deinem Dünndarm, nicht zersetzt. Stattdessen gelangen sie direkt in den Dickdarm, wo sie sich mit Wasser vollsaugen und quellen.
Ballaststoffe erfüllen unterschiedliche Funktionen im menschlichen Körper. Durch ihre verschiedenen Eigenschaften ergänzen sie sich gegenseitig.
Warum heißen Ballaststoffe „Ballaststoffe“?
Ballaststoffe wurden früher in der Ernährungswissenschaft nicht großartig beachtet. Da sie unverdaut durch deinen Magen-Darm-Trakt wandern, zählten sie lange als „Ballast“ der Nahrung. Daher stammt auch ihr Name. Erst später erkannte man ihre wichtige Rolle für deine Gesundheit.
Wasserlösliche vs. Wasserunlösliche Ballaststoffe
Ballaststoffe unterscheiden sich in zwei Arten:
Wasserlösliche Ballaststoffe ziehen Wasser an, quellen dadurch auf und bilden eine gelartige Substanz. Diese Art von Ballaststoffen findest du vor allem in Obst, Gemüse, Hafer und Hülsenfrüchten. Zu ihnen gehören z. B. Inulin und Pektin. Sie tragen zu einer längeren Sättigung bei und unterstützen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und den Cholesterinspiegel zu senken.
Wasserunlösliche Ballaststoffe lösen sich nicht im Wasser auf und bleiben weitgehend unverändert, während sie durch den Verdauungstrakt wandern. Dazu gehören z. B. Cellulose und Lignin. Diese Ballaststoffe sind hauptsächlich in Vollkornprodukten, Nüssen und Samen sowie in Gemüse zu finden. Durch die gröbere Faserstruktur müssen sie länger gekauft werden. Der erhöhte Speichelfluss reduziert dabei die Säurelast. Zudem beschleunigen sie die Verdauung und fördern die Darmgesundheit.
Wichtige Ballaststoffe
Inulin ist ein wasserlöslicher Ballaststoff, der in vielen Pflanzen wie Artischocken, Chicorée, Zwiebeln und Knoblauch vorkommt. Es ist aufgrund des süßen Geschmacks eine gute Zuckeralternative
Pektin ist ein wasserlöslicher Ballaststoff und kommt hauptsächlich in Äpfeln, Zitrusfrüchten und Beeren vor. Es senkt den Cholesterinspiegel und entgiftet z. B. Blei.
Cellulose ist ein wasserunlöslicher Ballaststoff, der in der Zellwand von Pflanzen vorkommt. Dieser Ballaststoff findet sich in großen Mengen in Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten. Es beugt z. B. Verstopfungen vor.
Lignin ist ein wasserunlöslicher Ballaststoff, der in der Struktur von Pflanzen vorkommt. Er ist in großen Mengen in Samen, Getreide und Wurzelgemüsen enthalten. Es bringt deinen Darm in Schwung.
Beispiele für Lebensmittel mit Inulin, Pektin, Cellulose und Lignin
Was ist eine ballaststoffreiche Ernährung?
Eine ballaststoffreiche Ernährung umfasst viele pflanzliche Lebensmittel, die, wie es der Name schon sagt, reich an Ballaststoffen sind. Das bedeutet, dass du bis zu 50 Gramm, mindestens aber 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu dir nimmst. Eine solche Ernährung trägt dazu bei, deine Verdauung zu regulieren, das Risiko von chronischen Krankheiten zu verringern und dein allgemeines Wohlbefinden zu fördern.
Wie viel Ballaststoffe du verträgst, lässt sich pauschal nicht sagen, da jeder Körper anders reagiert. Dein Körper kann sich aber anpassen. Das bedeutet, wenn du dich ballaststoffreicher ernähren möchtest, solltest du die Menge nur langsam erhöhen. Sonst kann es Verdauungsproblemen können.
Was sind ballaststoffreiche Lebensmittel?
Wenn du deine Ballaststoffzufuhr erhöhen möchtest, sind besonders diese Lebensmittel gut geeignet:
Obst: Avocado, Birnen, Beeren, Kiwis und Trockenfrüchte wie z. B. Datteln
Getreideprodukte: Weizenkleie, Haferflocken, Vollkornbrot, Vollkornmehl, Buchweizen, Quinoa
Hülsenfrüchte: Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Erbsen
Nüsse und Samen: Mandeln, Chiasamen, Leinsamen, Kürbiskerne
Tierische Produkte wie Fisch, Fleisch, Eier und Milch enthalten kaum Ballaststoffe.
Lebensmittel | Ballaststoffmenge pro 100 Gramm |
Himbeeren | 7 g |
Avocado | 7 g |
Datteln | 8 g |
Artischocke | 11 g |
Karotten | 3 g |
Weizenkleie | 43 g |
Hafer | 11 g |
Quinoa | 7 g |
Kidneybohnen | 25 g |
Linsen | 11 g |
Chiasamen | 34 g |
Kürbiskerne | 18 g |
Mandeln | 14 g |
Wie hoch ist der menschliche Tagesbedarf von Ballaststoffen?
Da Ballaststoffe nicht lebenswichtig sind, dienen Richtwerte nur zur Orientierung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine Ballaststoffaufnahme von mindestens 14,6 Gramm auf 1.000 Kalorien pro Tag für Erwachsene, Kinder und Jugendliche. Bei Erwachsenen sind das ca. 30 Gramm pro Tag.
Wofür sind Ballaststoffe gut?
Auch wenn sie keine Energie liefern, haben Ballaststoffe eine positive Wirkung auf deinen Körper:
Ballaststoffe für den Darm: Da sie Wasser im Darm binden, erhöhen sie dein Stuhlvolumen. Das regt deine Darmtätigkeit an und beugt Verstopfungen vor. Das verkürzt auch die Zeit, die der Speisebrei im Darm verbringt. Dadurch haben krebserregende Stoffe nur wenig Kontakt mit der Darmschleimhaut. Aus diesem Grund wird Ballaststoffen auch ein schützender Einfluss auf Dickdarmkrebsnachgesagt[2]. Außerdem dienen sie als Nahrung für nützliche Bakterien, die zur Gesundheit deiner Darmflora beitragen. Eine gesunde Darmflora unterstützt dein Immunsystem und kann das Risiko für verschiedene Darmkrankheiten senken.
Ballaststoffe gegen Bluthochdruck: Eine ballaststoffreiche Ernährung regt die Darmbakterien an, Propionsäure herzustellen. Dadurch werden T-Helfer-Zellen (Immunzellen) beruhigt, welche sonst deinen Blutdruck in die Höhe treiben können.
Ballaststoffe senken den Cholesterinspiegel: Sie binden Gallensäure im Darm und fördern das darin enthaltene Cholesterin aus deinem Körper. Da du Cholesterin benötigst, um neue Gallensäuren zu produzieren, zieht dein Körper dafür Cholesterin aus dem Blut und senkt so den Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel (das „schlechte“ Cholesterin).
Ballaststoffe bei Diabetes: Sie verlangsamen die Aufnahme von Kohlenhydraten aus dem Darm ins Blut, was die Blutzuckerwerte bei Diabetikern senken kann. Dies hilft, Blutzuckerspitzen nach Mahlzeiten zu vermeiden und kann den Insulinbedarf verringern.
Der Einfluss von Ballaststoffen auf das Sättigungsgefühl: Ballaststoffreiche Lebensmittel sind oft voluminöser und sättigender, ohne viele Kalorien zu liefern. Das hält dich länger satt, bewahrt dich vor Heißhunger-Attacken und kann so auch beim Abnehmen helfen.
Trinken nicht vergessen!
Da Ballaststoffe im Darm quellen, ist es wichtig, dass du immer ausreichend trinkst – am besten Wasser. Denn ohne genügend Flüssigkeit können Ballaststoffe nicht ihre positive Wirkung entfalten. Stattdessen kann es zu Verstopfung und Verdauungsproblemen kommen. Wenn du genug trinkst, unterstützt du also die gesunde Funktion des Verdauungssystems und verhinderst unangenehme Nebenwirkungen. Wir empfehlen zwei Liter pro Tag! Probier doch mal unsere Gerolsteiner Mineralwässer
Ballaststoffmangel: Symptome
Ein Ballaststoffmangel kann sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen. Zu den häufigen Symptomen gehören:
Verdauungsprobleme wie Verstopfungen, Blähungen oder auch Reizdarmsyndrom
Erhöhte Cholesterinwerte
Schwankungen im Blutzuckerspiegel
Müdigkeit & Kopfschmerzen
Ständiger Hunger und damit verbundene Gewichtszunahme
Wende dich bei anhaltenden Symptomen unbedingt an deinen Arzt oder deine Ärztin.
Häufige Fragen zu Ballaststoffen
Ballaststoffreiche Snacks sind zum Beispiel eine Handvoll Nüsse, ein Apfel oder eine Birne mit Schale, Gemüsesticks mit Hummus oder Vollkorncracker mit Avocado. Diese Snacks sind nicht nur gesund, sondern halten dich auch lange satt und unterstützen deine Verdauung.
Ein ballaststoffreiches Frühstück kann ein Porridge aus Haferflocken mit Beeren, Nüssen und Chiasamen oder auch ein Vollkornbrot mit Avocado und frischem Gemüse sein. Bunte Smoothies aus diversen Früchten und grünem Blattgemüse, ergänzt mit Leinsamen sind ebenfalls gute Optionen für mehr Abwechslung.
Um deinen täglichen Ballaststoffbedarf von mindestens 30 Gramm zu decken, isst du zu jeder Mahlzeit eine kleine Menge ballaststoffreicher Lebensmittel. Zum Beispiel liefern dir Haferflocken und Beeren zum Frühstück, Gemüse zum Mittagessen und Vollkornbrot am Abend ausreichend Ballaststoffe.
Am besten verteilst du deine Ballaststoffaufnahme gleichmäßig über den Tag und integrierst ein bisschen in jede Mahlzeit, beginnend mit einem ballaststoffreichen Frühstück. So unterstützt du konstant deine Verdauung.
Wasserunlösliche Ballaststoffe wie Cellulose und Lignin erhöhen das Stuhlvolumen und fördern so deine Darmtätigkeit. Wasserlösliche Ballaststoffe wie Inulin und Pektin unterstützen die Gesundheit der Darmflora und regulieren die Verdauung, indem sie den Stuhl geschmeidig halten.
Ballaststoffe fördern deine Verdauung, regulieren den Blutzuckerspiegel, senken den Cholesterinspiegel und geben dir ein Sättigungsgefühl. Sie tragen zur Gesundheit deiner Darmflora bei und können das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und bestimmte Krebsarten verringern.
Zu besonders ballaststoffreicher Kost gehören Obst (Äpfel, Birnen, Beeren), Gemüse (Karotten, Kohl, Artischocken), Getreideprodukte (Weizenkleie, Haferflocken, Vollkornbrot, Quinoa), Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen) sowie Nüsse und Samen (Mandeln, Leinsamen, Chiasamenmehl).
Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern. Sie werden in wasserlösliche Ballaststoffe wie Pektin und Inulin und wasserunlösliche Ballaststoffe wie Cellulose und Lignin unterteilt. Diese Nahrungsstoffe findest du in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen.
Quellen
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Ballaststoffe: https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/ausgewaehlte-fragen-und-antworten-zu-ballaststoffen/
Aerzteblatt.de. Darmkrebs: Ballaststoffreiche Ernährung verbessert Überlebenschance. (2017): https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/83290/Darmkrebs-Ballaststoffreiche-Ernaehrung-verbessert-Ueberlebenschance