Hydrogencarbonat im Mineralwasser
Warum schmeckt Gerolsteiner so angenehm neutral und erfrischend? Das Geheimnis ist das Hydrogencarbonat im Wasser. Doch was ist das eigentlich & ist es überhaupt gesund? Hier gibt es alles zum natürlichen Säurefänger Hydrogencarbonat.
Quick Facts zu Hydrogencarbonat
Hydrogencarbonat ist eine Base. Sie wirkt in Mineralwasser säureneutralisierend und harmonisiert den Geschmack der Kohlensäure.
Hydrogencarbonat, auch Bicarbonat genannt, ist ein Bestandteil der Salze der Kohlensäure. HCO3- lautet seine chemische Formel.
Der Körper kann Hydrogencarbonat, im Gegensatz zum Beispiel zu Calcium und Magnesium, selbst bilden. Eine empfohlene Tagesdosis gibt es daher nicht. Doch die zusätzliche Aufnahme von Hydrogencarbonat unterstützt den Körper.
Besonders hydrogencarbonathaltige Mineralwässer sind solche, die Kalksteinschichten durchlaufen haben. Ab 600 mg pro Liter wird ein Mineralwasser laut MTVO als bicarbonathaltig bezeichnet. Gerolsteiner Sprudel und Medium enthalten 1.816 mg pro Liter, Gerolsteiner Naturell 577 mg pro Liter.
Was ist Hydrogencarbonat & wie kommt es ins Wasser?
Hydrogencarbonat ist ein natürlicher Bestandteil von Mineral- und Heilwasser. Es liegt dort aber nicht allein vor.
Ein bisschen Chemie:
Hydrogencarbonat (HCO3-) ist ein Anion (negativ elektrisch geladenes Teilchen). Es verbindet sich mit positiv geladenen Teilchen (Kationen) wie zum Beispiel Calcium oder Magnesium zu Salzen.
Es befinden sich also genau genommen mehrere Hydrogencarbonate im Mineralwasser, zum Beispiel Calciumhydrogencarbonat und Magnesiumhydrogencarbonat.
Auf dem Etikett der Flaschen stehen trotzdem Hydrogencarbonat und die verschiedenen Mineralstoffe einzeln aufgeführt. Bei einer chemischen Analyse werden nämlich Anionen und Kationen immer getrennt aufgeführt.
Besonders Mineralwässer, die in ihrem Quellgebiet Kalksteinschichten durchlaufen haben, enthalten viel Hydrogencarbonat. Denn Kalkstein ist vor allem Calciumcarbonat. Das löst sich besser in Wasser, wenn Kohlensäure vorhanden ist, und wird dann zu Calciumhydrogencarbonat.
Die Verbindung aus natürlicher Kohlensäure im Wasser und seinem Ursprung in Kalksteinschichten ist also der Grund, warum Gerolsteiner Mineralwasser so reich an Hydrogencarbonat ist!
Übrigens: Ein anderes Bicarbonat kennen die meisten Menschen unter anderem Namen: Natriumhydrogencarbonat ist nichts anderes als Natron, das zum Backen verwendet wird.
Warum ist Hydrogencarbonat im Wasser gesund?
Hydrogencarbonate sind Basen. Das bedeutet, sie neutralisieren Säuren. Dadurch sorgt es nicht nur für einen angenehm neutralen und natürlichen Geschmack des Mineralwassers.
Es hilft auch unserem Stoffwechsel, indem es Säuren und Basen im Gleichgewicht zu halten. Der menschliche Körper kann es genau dazu selbst herstellen.
Trotzdem ist es sinnvoll, weiteres Hydrogencarbonat zu sich zu nehmen. Zum Beispiel kann sich im Magen manchmal zu viel Säure bilden. Die Folge ist Sodbrennen. Hydrogencarbonat hilft hier schnell! Studien zeigen weitere positive Wirkungen von Bicarbonaten auf die Gesundheit:
Es senkt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Es verbessert die Knochengesundheit.
Beim Sport verzögert es die sogenannte Übersäuerung der Muskulatur durch Laktat.
Beste Quelle für gesundes Hydrogencarbonat
Hydrogencarbonate werden unter anderem als Backtriebmittel wie Natron oder Hirschhornsalz eingesetzt. Damit kommen sie in kleinen Mengen in Backwaren vor.
Eine einfachere und bessere Möglichkeit, den Körper mit Hydrogencarbonat zu unterstützen, ist aber Mineralwasser. Doch welches ist am besten für die Versorgung?
Ab einem Hydrogencarbonatgehalt von 600 mg pro Liter darf ein Mineralwasser als bicarbonathaltig bezeichnet werden. Wie viel Hydrogencarbonat ein Wasser bietet, lässt sich dem Flaschenetikett entnehmen.
Mit 1.816 mg pro Liter enthalten Gerolsteiner Sprudel und Medium sehr viel von diesem Inhaltsstoff. Auch Gerolsteiner Naturell enthält mit 577 mg noch viel Bicarbonat.
Wer einen direkten Vergleich sucht, wird beim Mineralienrechner fündig. Dort können über 1.000 in Deutschland erhältliche Wässer miteinander verglichen werden.
Der Hydrogencarbonat-Test
Du willst mit eigenen Augen sehen, wie bicarbonathaltiges Mineralwasser der Übersäuerung entgegenwirkt? Dann mach‘ dieses einfache Experiment.
Folgendes benötigst du für den Test:
100 ml Gerolsteiner Sprudel oder Medium
100 ml Leitungswasser
1 Liter Cola (in Deutschland gängige Marken)
4 Gläser à 300 ml
pH-Wert-Teststreifen inkl. Farbskala (gibt es in der Drogerie oder Apotheke)
Wichtig vorab: Cola hat einen pH-Wert von ca. 2,5, Leitungswasser von ca. 7 und Gerolsteiner von ca. 5,7. Die Höhe des pH-Wertes gibt an, ob eine Flüssigkeit stark sauer (pH-Wert 0), neutral (pH-Wert 7) oder stark basisch (pH-Wert 14) ist.
Der Ablauf:
Fülle 100 ml Gerolsteiner in ein Glas und 100 ml Leitungswasser in ein anderes. In die restlichen zwei Gläser füllst du jeweils 100 ml Cola.
Tauche in jedes Wasserglas und in eines der Cola-Gläser für ca. 1 bis 3 Sekunden einen pH-Wert-Teststreifen. An der Skala kannst du ablesen, welchen pH-Wert die jeweilige Flüssigkeit hat. Halte den Streifen neben die Skalierung und suche die Stufe mit der größten Übereinstimmung. Notiere die Werte.
Nun kommt der spannende Teil des Tests: Schütte die zwei Gläser mit Gerolsteiner Mineralwasser und Leitungswasser jeweils in eines der Cola-Gläser.
Rühre sie kurz um und teste den pH-Wert erneut.
Ergebnis:
Die Cola, in die Leitungswasser geschüttet wurde, hat nun einen pH-Wert von ca. 3,3 und damit einen etwas höheren, aber immer noch sauren Wert. Die Cola, die mit Gerolsteiner Mineralwasser aufgefüllt wurde, hat nun einen pH-Wert von ca. 5,5.
Gerolsteiner kann den sauren pH-Wert des Softdrinks stärker neutralisieren als Leitungswasser, obwohl Gerolsteiner einen niedrigeren ph-Wert hat – der Beweis für die säureneutralisierende Wirkung von Hydrogencarbonat. Viel Spaß beim Testen!