Cranberrysaft als Heilmittel
Obstsäfte sind flüssiges Obst – das muss doch gesund sein! Nicht unbedingt, denn viele Obstsäfte haben einen ähnlich hohen Zuckeranteil wie Süßigkeiten. Andere Säfte gelten wiederum als gesundes Superfood, wie beispielsweise Cranberrysaft, dem sogar eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Aber was ist dran an diesen Behauptungen? Welche Säfte sind tatsächlich gesund und welche sollte man besser meiden?
Cranberrysaft: Was ist drin?
Gesunde Säfte enthalten viele gute Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Nahrungsfasern und sekundäre Pflanzenstoffe, aber möglichst wenig Zucker. Wie viel oder wenig Zucker in einem Saft steckt, hängt einerseits von der Obstsorte ab, andererseits davon, ob dem Saft bei der Herstellung Zucker hinzugefügt wurde oder nicht.
Süße Obstsorten wie Trauben und Äpfel haben von Natur aus bereits viel Fruchtzucker. Als Saft kommt dieser in konzentrierter Form ins Glas. So kommt es, dass natursüßer Apfelsaft ungefähr genauso viel Zucker enthält wie die gleiche Menge Cola.
Cranberrys sind im Vergleich eher herb und säuerlich – was für einen niedrigen Zuckergehalt spricht. Allerdings sind industriell gefertigten Cranberrysäften deshalb oft Zucker zugesetzt. Hier sollte man auf die Nährwertangaben schauen und eine möglichst zuckerarme Variante wählen.
Obstsaft vs. Gemüsesaft: Wie viel Zucker steckt drin?
Also besser zu Gemüsesäften greifen? Tomatensaft, Karottensaft und Co. sind von Natur aus zuckerärmer als Obstsäfte. Allerdings wird bei der Herstellung oft Zucker zugesetzt, sodass einige Gemüsesäfte Obstsäften im Zuckergehalt in nichts nachstehen. Auch hier lohnt sich ein Blick auf die Nährwertangaben.
Achtet man auf zuckerarme Sorten und vermeidet Saftarten mit zugesetztem Zucker, können Obst- und Gemüsesäfte in Maßen durchaus gesund sein. Am besten genießt man Säfte aber nicht pur, sondern als leckere Fruchtschorle mit prickelndem Mineralwasser.
Saft ist nicht gleich Saft – die Saftarten
Direktsaft, Fruchtsaft aus Konzentrat und Fruchtnektar unterscheiden sich durch ihre Herstellung und hinsichtlich des Frucht- und Zuckergehaltes voneinander. Das gilt für Obst- und Gemüsesäfte gleichermaßen.
100 Prozent Fruchtgehalt. Bei der Herstellung von Direktsäften werden die Früchte geschält, gepresst und pasteurisiert. Das Erhitzen kostet einige der hitzeempfindlichen Vitamine wie Vitamin C. Es gibt auch kürzer pasteurisierte kühlfrische Obstsäfte mit geringerer Haltbarkeitsdauer, dafür aber einem höheren Vitamingehalt.
100 Prozent Fruchtgehalt. Der gepresste Saft wird lange erhitzt, das Wasser verdampft und eine süßlich-klebrige Fruchtmasse bleibt zurück: Das Konzentrat. Erst bei der Abfüllung wird ihm wieder Wasser hinzugefügt. Die beim Erhitzen entwichenen Vitamine werden aufgefangen und dem Konzentrat wieder zugeführt.
100 Prozent Fruchtgehalt. Gesunde Säfte kann man einfach selbst machen. Je frischer, umso mehr der flüchtigen Vitamine sind noch enthalten – und sie schmecken dazu noch richtig schön frisch.
Cranberrys: So gesund ist die Beere wirklich
Wir wissen bereits: Bei industriell hergestelltem Cranberrysaft spielt der Zuckergehalt eine große Rolle – beim Kauf solltest du also auf das Ettikett achten. Aber was ist dran an der angeblichen Wunderwirkung der Beeren? So sollen Cranberrys:
Harnwegsinfektionen vorbeugen
Die Verdauung verbessern
Sich regulierend auf den Cholesterinspiegel auswirken
Zahnfleischerkrankungen vorbeugen
Das Immunsystem stärken
Die Behauptung, dass Cranberrysaft Blasenentzündungen vorbeugen kann, kann nicht eindeutig bestätigt werden. Man vermutet, dass mindestens ein Liter Saft am Tag nötig wären, um einen solchen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen.
Fazit: Ist Cranberrysaft gesund?
Fakt ist aber: Cranberrys enthalten viele gute Nährstoffe, allen voran die Vitamine C, Vitamin A und K, Niacin, Carotin, Kalium, Natrium, Antioxidantien und den sekundären Pflanzenstoff Proanthocyanidin, die sich unter anderem positiv auf die Zellerneuerung auswirken sollen. Gesund sind die kleinen roten Beeren also allemal.
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